Symptome für Depression

Teil 1: Was ist eine Depression? – Anzeichen

Traurig ist jeder mal im Leben, der eine mehr und der andere weniger. Auch das bedrückte und antriebslose Gefühl kennt wohl jeder. In der Regel enstehen solche Stimmungen als Reaktion auf ein Erlebnis – meist sind diese zeitlich begrenzt. An einer Trennung knabbert man schon mal eine gewisse Zeit und über ein trauriges Ereignis wird ein paar Tage nachgedacht. Doch irgendwann scheint wieder die Sonne und die dunklen Wolken ziehen vorbei. Aber was ist, wenn die dunklen Wolken bleiben? Wenn einem Pessimismus eher liegt oder wenn man sich von der dunklen Masse herunterziehen lässt, keinen Antrieb besitzt und an die Beendigung des Lebens denkt? In diesen Fällen scheint sich eine Depression eingeschlichen zu haben – und dies ist keine Seltenheit. [mwpModal id=2]

Symptome für Depression

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Vorwort

Eigentlich war ein Artikel von ca. 1.000 bis 2.000 Worten geplant, doch es wurden mehr als 6.500 Wörter. Somit habe ich diesen in insgesamt drei Teile aufgesplittet. Ich werde die drei Teile an verschiedenen Tagen veröffentlichen, um dich nicht mit einem Schlag zu überfordern. In diesem Teil werde ich allgemein über Depressionen sprechen und kurz erläutern, was Depressionen sind. Im zweiten Teil findest du meinen eigenen Erfahrungsbericht und Bildmaterial, das ich in einer klaren Minute zur Dokumentation des Ausmaßes schießen konnte. Im dritten Teil wirst du von mir ein paar Tipps zum Besiegen der Depression bekommen. In den drei Artikeln werde ich auf sämtliche persönliche Intimität verzichten, um anderen Betroffenen somit authentisch beistehen zu können. Falls du bereits mit dem Thema Depression vertraut und nur an meinen Erfahrungen interessiert bist, klicke einfach auf folgenden Button, um direkt zum Erfahrungsbericht zu gelangen.

zum Erfahrungsbericht

Was ist eine Depression?

Da es schon genügend Informationsseiten im Internet zum Thema Depressionen gibt und diese bereits sehr gut das Krankheitsbild erläutern, findest du hier nur eine grobe Übersicht. Noch als keine Anmerkung, jede Depression verläuft unterschiedlich und ich gehe am Anfang mehr von den eigenen gesammelten Erfahrungen aus. Diese Erfahrungen müssen also nicht 100% auf dich oder andere Personen zutreffen.

Als Depression kann man ein dunkles Lebensgefühl beschreiben. Es bildet sich gefühlt ein schwarzer Schleier um sich und seine Gedanken.  Eine Art schwarzer Bär, der einen an die Kette genommen hat. Sobald man einen Schritt zu weit nach vorne geht, wird der Betroffene nach hinten gerissen und das fellige, beängstigende Gesicht brennt sich in die Gefühlswelt des Patienten ein. Man wird starr vor „Angst“. Dies ist ein regelrechter Kummerbär, ganz und gar nicht lieb anzuschauen. Seine Stärken liegen im Verbreiten von tiefer Traurigkeit, Unlust, Pessimismus, Antriebslosigkeit und sinkender Leistungsfähigkeit.

Kummerbär bei Depression

Ein Bär bestimmt die Depression

Die Antriebslosigkeit sorgt für eine schlechte Motivation gegenüber alltäglichen Tätigkeiten. Das kann bereits banale Sachen betreffen, wie z.B.  Duschen, Kühlschrank-einräumen, Einkaufen, aus dem Bett aufstehen oder generell aus dem Haus gehen. Natürlich wird auch nicht beim Thema Sex halt gemacht, warum auch? Somit darf man im Regime des Kummerbärs auch keine Lust auf Sex haben (je nach Schwere der Depression). Doch das schwerwiegendste Problem ist wohl die ständige Traurigkeit, Betrübtheit und Unzufriedenheit, die einen tagein, tagaus begleitet. Denn dies kann in schweren Fällen bis zum Selbstmord führen. Das Auftreten des Bärs bestimmt entweder das gesamte Leben oder einzelne Episoden, je nach Depressionsart. Denn es gibt mehrere Formen einer Depression bzw. affektiven Störung.  Laut der Klassifikation nach ICD-10 gibt es 5 Arten einer Diagnose, die wiederum nach Schweregrad unterteilt sind. Diese Kennung steht dann auch auf dem gelben Schein vom Arzt.

Depressionsform

F31.– Gruppe: Bipolare affektive Störung
F32.– Gruppe: Depressive Episode
F33.– Gruppe: Rezidivierende depressive Störung
F34.– Gruppe: Anhaltende affektive Störungen
F38.– Gruppe: Sonstige affektive Störungen

Quelle: Wikipedia.de

Ich werde die Formen nur kurz anschneiden, wer näheres wissen möchte, kann sich z.B. die jeweiligen Wikipedia-Einträge anschauen.

Bipolare affektive Störung

Die Bipolare affektive Störung beinhaltet die manisch depressive Erkrankung. Die Kurzfassung: Ein Mensch kann in kurzer Zeit von einem ins andere Extrem wechseln. Jetzt Himmelhoch jauchzend und in fünf Minuten zu Tode betrübt, so kann das Leben eines manisch depressiven Menschen aussehen.

Depressive Episode

Unter einer depressiven Episode versteht man das einmalige Auftreten einer Depression mit einer Mindestdauer von 2 Wochen. Laut Statistik beträgt der Mittelwert der Phasendauer vier bis sechs Monate. Eine Episode kann zwar eine nicht weniger schlimme Erscheinung der Depression darstellen, aber sobald diese überstanden ist, gilt der Patient vorerst als depressionsfrei. Tritt jedoch eine erneute depressive Episode auf, spricht man von einer rezidivierenden depressiven Störung.

Rezidivierende depressive Störung

Sobald mehrere Episoden im Leben eines Menschen auftreten und diese eindeutig abgrenzbar sind, geht man von einer rezidivierenden depressiven Störung aus. Laut statistischer Mittelwerte treten solche Episoden im Abstand von ca. fünf Jahren auf.

Anhaltende affektive Störungen

Hierbei handelt es sich um affektive Störungen, die keinen Extremwert in beide Richtungen haben. Der Patient ist nicht stark manisch und auch nicht stark depressiv. Dennoch kann sich diese Störung durch das gesamte Leben ziehen. Die Dysthymia ist dabei eine Depressionsform die mindestens mehrere Jahre andauert. Diese ist aufgrund ihrer „Schwäche“ oder Dauer der einzelnen Episoden nicht als eine rezidivierende depressive Störung einzustufen.

Sonstige affektive Störungen

Darunter zählen alle affektiven Störungen, die aufgrund ihrer Ausprägungen nicht in die Kategorien F31. bis F34. eingeordnet werden können.

Depression: Symptome & Anzeichen

Anzeichen & Symptome für Depression

Symptome Depresison

Während einer Depression findet eine hohe Einschränkung, bis hin zum Verlust, von Antrieb, Freude, Glücklichsein, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Lustempfinden (auch Libidoverlust) statt.

Beobachtet man bei sich oder anderen Personen ein Ausgrenzen, Isolieren, fehlende Lust an Hobbys oder Tätigkeiten aller Art, eine geringere Schwelle der Reizbarkeit, tiefe Traurigkeit oder Gefühlsarmut (Leere im Kopf) , so könnte eine Depression vorliegen und der Besuch bei einem Facharzt wäre zu empfehlen. Bei einer Depression werden alltägliche Situationen als sehr anstregend wahrgenommen, der gesamte Energiehaushalt scheint bereits zu Beginn des Tages bei nur 50% oder weniger zu liegen und spontane Heulkrämpfe oder grundlose Traurigkeit können ebenfalls auftreten.

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Burnout vs. Depression

Seit einigen Jahren ist das Tabuthema Depression gebrochen, zumindest, wenn die Rede von einem Burnout ist. Eine Depression wird noch heute bei vielen nicht anerkannt oder verstanden. Ist jedoch von einem Burnout die Rede, wird schnell die Tüte Mitleid & Verständnis aufgemacht. Spricht man gegenüber Bekannten oder auf Arbeit von einem Burnout, wissen heutzutage viele etwas mit dem Begriff anzufangen und man erntet meist Verständnis. Bei einer Depression sieht das anders aus. Interessanteweise wird Burnout nicht einmal als offizielle Krankheit gelistet. Hier ein kurzer Ausschnitt von Wikipedia.

Mit Burnout-Syndrom oder Burn-out (engl. burn out ‚ausbrennen‘) wird ein Zustand bezeichnet, der von psychischer und physischer Erschöpfung gekennzeichnet ist. In medizinischen Lexika ist beschrieben, dass Burnout mit emotionaler Erschöpfung und dem Gefühl von Überforderung, reduzierter Leistungszufriedenheit und evtl. Depersonalisation infolge Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität einhergehe, und dass Burnout der Endzustand eines Prozesses von idealistischer Begeisterung über Desillusionierung, Frustration und Apathie sei. Diese Beschreibung folgt dem heute gängigsten Konzept von Burnout nach Christina Maslach. Das Burnout-Syndrom gilt nicht als Krankheit im Sinne des ICD-10, sondern ist eine Zusatzdiagnose, die Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung bezeichnet. Auch im aktuellen Klassifikationssystem der American Psychiatric Association, dem diagnostischen und statistischen Handbuch psychischer Störungen (DSM-5), wird Burnout nicht als eigenständige Diagnose aufgeführt. Als Ursache für das Burnout-Syndrom wird häufig auf Stress rekurriert.

Quelle: Wikipedia.de

Ich kommt somit zur These, „unsichtbare“ und offiziell anerkannte stressbedingte Krankheiten sind für den Menschen verständlicher und akzeptabler, als psychische Krankheiten, die eventuell schwerwiegenderen Ursprung haben. Schließlich haben Stress nur Menschen, die sich fleißig ins Zeug legen und etwas für die Arbeit tun. Was meinst du, wie deine Mitarbeiter bei der Diagnose Burnout im Vergleich zu Schizophrenie reagieren würden? Gut, jetzt verglich ich gerade Äpfel mit Birnen – aber ich denke, dir ist klar, worauf ich hinaus will.

Einige Psychotherapeuten und Psychiater zählen bereits das eigentliche Burnout mit unter die Kategorie Depression. Zumindest hört man in Tageskliniken und Gruppengesprächen von diagnostizierten depressiven Patienten oft Aussagen wie „ich bin hier, weil ich an Burnout erkrankt bin„. Denn Stress und Depressionen sind sehr eng miteinander verbunden, auch wenn nicht alle das wahrhaben wollen. Unser Körper signalisiert mit einer Depression eigentlich nur den Wunsch nach Auszeit und weniger Stress.

Dies war nur eine kurze Erklärung zur Thematik Depressionen. Im zweiten Teil findest du dann meinen persönlichen Erfahrungsbericht.

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5 Kommentare
  1. Sarah Gokus says:

    sehr informativ und verständlich geschrieben 🙂

    manchmal fühlt sich eine Depression so an als ob du in Honig gefallen bist …. jede Bewegung die du machst ist wie, wenn du durch dickflüssigen honig läufst alles fühlt sich schwer und zähflüssig an …. du klebst an deinem Bett wie an einer Honigwabe …. und aus dem Honigglas kommste ohne fremde Hilfe auch nicht mehr raus.

    Antworten
  2. Fisher Katjuscha says:

    Die Fleißbienchen fallen in den Honigtopf ihrer Arbeit….Dies geht an alle Maja s da draußen…wer wieder heraus kommt…wird irgendwann erkennen das die Arbeit sich gelohnt hat….und dieser gehört der ganze Erntedank …den der ganzE Betrieb läuft nur weil es eine Königin gibt….liebe Sarah…. .

    Antworten
  3. SeelenGuru says:

    Danke dir Sarah Gokus, der zweite Teil ist nur auch endlich online 🙂

    Das mit dem Honigtopf kann ich echt nachvollziehen, eine sehr schöne Assoziation.

    Und Fisher Katjuscha ich gebe dir vollkommen Recht, besonders durch die harte Arbeit fliegt so manche Maja in den zähen Honigtopf. Doch irgendwann wird der Tag des Dankes kommen… Danke dir für die schönen Worte.

    Antworten
  4. b says:

    vielen dank für diesen großartigen artikel bzw die drei teile! bin komplett zufällig (wobei, wer weiß das schon^^) hier auf deine seite gestolpert, hatte aber irgendwie das bedürfnis, kurz was da zu lassen 🙂 auch, wenn natürlich jeder andere umstände lebt, konnte ich mich, meine vergangenheit, erfahrungen, gedankengänge, entwicklung in fast allen punkten wiedererkennen. meine story war/ist komplett anders und doch verdammt ähnlich. erschreckend und beruhigend auf einmal.. hätte mir gewünscht, so etwas schon vor jahren von jemandem gehört/gelesen zu haben, leider wird ja das ganze thema, mit allem was dazu gehört, viel zu bewusst ausgeschwiegen, ignoriert, verkannt, versteckt.. was es für alle beteiligten nur noch schwieriger macht. schön, dass sich trotzdem immer wieder mal jemand „raus“ traut und erzählt, erklärt 🙂 mach weiter so. trau dich weiter raus. erzähle. erkläre. 🙂 ich wünsche dir nur das beste.. wenn mir mal wieder die worte fehlen, werd ich deinen artikel empfehlen. lg b

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    • SeelenGuru says:

      Hallo B,

      Vielen Dank für deine lieben Worte, mich freut es immer wieder Menschen zu erreichen den ich mit meiner Mühe und Arbeit etwas weiterhelfen kann.

      Hihi, da es Zufall für mich nicht gibt, sag ich einfach mal du solltest den Artikel finden :D.

      Ja die Anonymität der Themenbehandlung war auch der Grund für meine offene Themenbehandlung zu Depressionen. Ich freue mich sehr dass meine Artikel gut ankommen.

      Ich wünsche dir aus tiefstem Herzen viel Kraft und Durchhaltevermögen und ich hoffe ich kann dir auch mit meinen weiteren Texten etwas helfen.

      Liebe Grüße
      Thomas

      Antworten

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