Mein Rückfall in die Depression & der Feind des Menschen, das Scheinwissen!

Ich habe lange nichts mehr von mir verlauten lassen, in den letzten Wochen gab es zwar noch einige vegane Rezepte, aber in Sachen Persönlichkeitsentwicklung ist nicht mehr viel passiert. Der Grund dafür ist ein depressiver Rückfall, der insbesondere durch meine eigene „Arroganz“, Selbstüberschätzung und mein Scheinwissen entstanden ist. Ich dachte, ich habe alles überwunden und ich habe den Zugang zum ewigen Glück erreicht – doch dem ist nicht so! Da ich authentisch sein möchte und nie etwas erzähle / predige, dass ich selber nicht einhalten kann, gab es auch keine neuen Texte von mir. Damit du eventuell schneller vom Irrweg kommst, möchte ich dir heute von meinem Rückfall erzählen und wie ich auf einen der vier Feinde des Menschen hereingefallen bin.

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Mein Irrglaube, die Depression besiegt zu haben!

Besonders im Sommer 2016 strotzte ich vor Glückseligkeit, Selbstbewusstsein und Energie. Ich hatte endlich den Weg zum Glück und zur geistigen Freiheit gefunden! Mich konnte nichts mehr aufhalten und ich war überzeugt, ich werde nicht mehr vom glücklichen Weg abkommen. Dass dies jedoch nur ein Irrglaube und eine Illusion meines Ichs war, war mir in diesem Augenblick nicht bewusst. Als ich im Sommer über mein Leben mit Depressionen berichtete,  hätte ich einen weisen Satz, von einem Facebook-Freund, ernst nehmen sollen.

„Du scheinst ja schon auf einem guten Weg zu sein, auch wenn ich glaube, solche Sachen sind dermaßen Persönlichkeitsimmanent, das man sie nie ganz los wird. Aber es gibt Mittel und Methoden damit umzugehen.“

Zum damaligen Zeitpunkt wollte ich ihm jedoch keinen Glauben schenken. Ich fühlte mich so kraftvoll wie noch nie, konnte Bäume ausreißen und mein Leben entwickelte sich langsam in die richtige Richtung. Lustigerweise habe ich nicht bemerkt, dass ich mich von diesem Satz angegriffen gefühlt habe und ein Spiegel meines Selbst aufgezeigt wurde. Innerlich sah ich diese Person als Pessimist an, meine eigene Arroganz bemerkte ich dabei nicht. Denn überrannt von den überwältigenden Glücksgefühlen verdrängte ich meine nicht bearbeiteten Ängste. Ich war davon überzeugt, ich könnte nie wieder in eine Depression verfallen.

Die vier Feinde des Menschen – Carlos Castaneda

Heute Morgen hatte ich durch ein Gespräch mit meinem spirituellen Gefährten eine Eingebung. Ich beschäftigte mich wieder intensiv mit dem Weisheiten von Carlos Castaneda, dabei stolperte ich auf einen interessanten Punkt. Castaneda schrieb in seinem Buch, Die Lehren des Don Juan: Ein Yaqui-Weg des Wissens*, über die vier Feinde des Menschen.

  1. die Angst / Furcht 
  2. die Klarheit / das (Schein-) Wissen
  3. die Macht
  4. der Tod / das Alter

In Anbetracht meiner momentanen Situation fand ich mich beim Scheinwissen wieder. Auch wenn die Beschreibungen von Castaneda nicht ganz zu meiner Lage passen, sah ich dennoch einen Zusammenhang. Im Sommer löste ich mich von vielen Ängsten und bezwang meine Depression. Von diesem Moment an besaß ich ein falsches „Wissen“. Ich fühlte mich geheilt und ich übersah die Verdrängung meiner weiteren Probleme. Ich lebte in einer Art Scheinwelt, in der mir nichts passieren konnte. Dass dies jedoch ein Irrtum war, musste ich erst wieder durch Schmerz erfahren.

Mein Rückfall in die Depression

rueckfall-depressionSeit spätestens Dezember würde ich mich wieder als stark depressiv bezeichnen. Der Prozess fing zwar bereits schleichend mit dem Start von SeelenGuru an, doch wirklich „ausgebrochen“ ist meine Depression erneut Ende Dezember. Aufgrund von Anforderungen einiger Behörden verlor ich den Zugang zu mir und ich ließ mich wieder von der Dunkelheit bestimmen. Die immer wieder aufkehrenden Fragen über meine finanzielle Absicherung und die Angst vor Arbeit / Anforderungen zogen mich herunter. Das Ausfüllen von Anträgen und Formularen ist bei mir nur mit sehr viel Stress verbunden. Nicht selten wird ein Antrag durch Wut zerknittert und mich findet man heulend und verzweifelt auf dem Boden wieder. Die simplen Behördengänge sind aufgrund einiger Blockaden für mich ganz und gar nicht simpel.

Pünktlich 0:00 Uhr begann ich das Jahr 2017 mit Selbstmordgedanken und tiefer Traurigkeit. Diese Woche lief ich verzweifelt und weinend an der Elbe entlang – ich wünschte mir den Tod. Auslöser war ein ALG2-Antrag, den ich aufgrund einer langfristigen Krankschreibung ausfüllen musste.

In den letzten Wochen versank ich immer mehr im Strudel der Verzweiflung und Angst. Seit Tagen klopfe ich an der Tür meines depressiven Höhepunkts vor zwei Jahren an. Obwohl ich hier auf SeelenGuru immer wieder Techniken zum Glücklichsein predige, stehe ich vor dem Punkt, diese nicht umsetzen zu können. Vor kurzem unterzog ich mich einer energetischen Behandlung, auch hier wurde eine starke Blockade, die ohne weiteres nicht zu beheben war, entdeckt. Mehrere Sitzungen werden für die Behandlung benötigt – dank des Gesetz der Anziehung wird mir diese Behandlung aufgrund meiner finanziellen Situation kostenlos angeboten. Dafür bin ich natürlich sehr dankbar! Letzte Nacht stieg dank eines Gesprächs meines spirituellen Meisters wieder meine Motivation. Ich fing an, mir etwas Reiki zu geben und endlich schaffe ich es wieder, meinen Geist zu öffnen und längere Texte zu schreiben.

Angst vor Anforderungen & Verantwortung

angst-vor-anforderungAuch wenn ich in den letzten Jahren einiges bearbeiten konnte, so blieb die Verdrängung einiger Ängste unbemerkt. Seit Anbeginn meines Lebens werde ich insbesondere mit dem Schmerz und die Überforderung bei Anforderungen jeglicher Art konfrontiert. Mir ist bewusst, dass wir Menschen täglich Anforderungen und Verantwortungen ausgeliefert sind – genau hier liegt auch mein Problem. Denn wie bereits im vorherigen Punkt erwähnt, verfalle ich bei der geringsten Anforderung in Verzweiflung und reagiere darauf mit Reizbarkeit, Traurigkeit und Selbstmordgedanken. Die Arbeit mit dem inneren Kind hat mir zwar zu einigen Erkenntnissen verholfen, dennoch ist dieses Problem nicht ohne weiteres zu beheben. Ein Blick auf meine Persönlichkeit zeigte mir, dass meine gesamte Lebenseinstellung auf dieser Angst beruht.

Selbst die Abneigung gegen das Geld- & Arbeitssystem steht im direkten Zusammenhang mit der Angst vor Anforderung. Meine Selbsterkenntnis ergab, ich strebe ein passives Einkommen an, da ich Angst vor Anforderung und Verantwortung habe. Nun stellte ich mir die Frage: Wie kann man das Ganze beheben? Mit einer Konfrontation alleine ist nicht geholfen. Denn ich konfrontierte mich bereits so oft und versuchte den Druck auszuhalten. Das Ergebnis war aber immer das gleiche. Der Arbeitsweg wurde mit Tränen bestritten, der Wunsch zum Tod wurde immer größer und die innere Anspannung ließ Beziehungen und soziale Kontakte zerbrechen.

Der richtige Weg ist die intensive Beschäftigung mit sich selber. Da ich für mich den spirituellen Zugang gefunden habe, kommen für mich auch alternative Heilmethoden wie Energiearbeit und Reiki in Frage. Doch um hier erfolgreich zu sein, muss ich erst einmal lernen, mich mit meinem Inneren beschäftigen zu können und die falschen „Lösungen“ im Außen zu erkennen!

Bekämpfung im Außen statt im Inneren

bekaempfen-aussen-statt-innenWer mich kennt, weiß, dass ich mich nach einer gewissen Grundharmonie in der Außenwelt sehne. Mich macht die Kälte fertig und ich leide unter der Ablehnung der Menschen untereinander. Auch wenn ich manchmal selber in die Falle tappe! Eine meiner Lebensaufgaben ist es, anderen Menschen zu helfen – vor allem Hilfebedürftigen wie Obdachlosen. Obwohl ich selber nur am Existenzminimum lebe, möchte ich es mir nicht nehmen, armen Menschen zu helfen. Mein Ziel ist es, andere Menschen zu retten und eine harmonische Welt zu kreieren. Nun wurde mir gestern bewusst gemacht, dass dieses Verhalten als Messias-Komplex bezeichnet wird. 

Ich tue mich mit der Begrifflichkeit etwas schwer, die Beschreibung passt zwar zu mir, doch sehe ich dieses Verhalten nicht als Störung an, sondern eher das Verhalten der Außenwelt. Doch darüber lässt sich wohl streiten. Was mir jedoch bewusst wurde: Nur wer selber für sich sorgen kann, kann auch für andere sorgen. Zusätzlich habe ich durch meinen Lehrer erkannt, dass ich zwar die Außenwelt harmonisieren möchte, dies jedoch nur ein Ventil war, um mich nicht mit mir selber beschäftigen zu müssen. Die investierte Kraft, um die Außenwelt zu verschönern, fehlte am Ende mir, um meine Defizite und Baustellen aufzudecken.

Fazit: Es sollte jede Situation genau angeschaut werden und überlegt werden, was die Ursachen sind, welchen Antrieb man für welche Handlungen besitzt und ob unbemerkte Verdrängungen vorhanden sind.

Dieser Beitrag war diesmal mehr eine Selbstanalyse und daher nur eine indirekte Hilfestellung, dennoch hoffe ich, dir mit meinen Worten irgendwie weiterhelfen zu können. Falls du etwas los werden möchtest und deine Erfahrungen mit mir teilen möchtest, lass mir gerne ein Kommentar unter diesem Beitrag da.

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3 Kommentare
  1. Alexandra Betzler says:

    Lieber Thomas,
    Deine Worte, die ich erst heute lese, bewegen mich zutiefst, zumal ich nur zu genau weiß worüber Du schreibst.
    Meine tiefe Überzeugung, dass jede Depression nach Veränderung schreit, der Schmerz (hier die Depression) erst in der Heilungsphase kommt und in jedem Problem bereits die Lösung liegt, haben mich immer wieder anfangen und weitermachen lassen.
    Ohne zu wissen an welchem Punkt Du heute bist, wünsche ich Dir ganz viel Vertrauen, Zuversicht und Kraft.

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